Die Ausgangssituation im Jahr 2002

Speedskating boomt! Veranstaltungen schießen wie Pilze aus dem Boden. Die Teilnehmerzahlen bei den großen europäischen Stadtmarathons steigen in den vergangenen 5 Jahren kontinuierlich an. Der Stellenwert der Skater gewinnt im Rahmen dieser Volksmarathons zunehmend an Gewicht, da der Sport sowohl Teilnehmer als auch Publikum mit seiner Dynamik, Eleganz und Spannung begeistert. Es wird nicht mehr lange dauern, bis auch die Medien den Charme der dahinrauschenden Skater erkennen und die Rennen, wie in der Schweiz bereits selbstverständlich, telegen in Szene setzen.

Immer mehr Fitness-Skater steigen um auf 10 Rollen und entdecken ungeahnte Geschwindigkeitsdimensionen. Dank des außerordentlich effizienten Bewegungsablaufs und der inzwischen ausgereiften Schuhtechnologie ist Speedskating neben Eisschnelllaufen die Sportart, bei der die höchsten Fahrgeschwindigkeiten mit den wenigsten technischen Hilfsmitteln erreicht werden. Aussenstehende staunen über die scheinbare Leichtigkeit mit der der enorme Vortrieb erzielt wird. Allerdings folgt die meist ruhig schwingende Seitwärtsbewegung einem hochkomplexen Bewegungsmuster, dessen Erlernung gute koordinative Fähigkeiten voraussetzt. Ein weiterer wichtiger Erfolgsfaktor ist die Kraft in den unteren Extremitäten. Insbesondere die Sprunggelenks- und Wadenmuskulatur müssen außergewöhnliche Haltearbeit leisten. Ein Einsteiger fühlt sich daher erst nach einigen 100 Trainingskilometern wirklich sicher in den flachen Carbon-Schuhen.

Speedskating ist bei Langstreckenrennen Teamsportart. Einzelkämpfer haben in der Leistungsspitze keine Chance. Draftingbelgischer Kreisel und das Ausbremsen anderer Teams sind wie im Radrennsport die Mittel, mit denen sich gute Teams behaupten.

Sieht man einmal von den möglichen Folgen eines Sturzes ab, ist Speedskating auch Gesundheitssport! Die Intensität ist üblicherweise konstant niedrig und liegt im Bereich der Fettverbrennung. Gelenkschädigende Druckspitzen, wie man sie bei Joggen kennt, treten nicht auf. Die zivilisationsbedingt unterentwickelte Rückenmuskulatur wird deutlich gestärkt. Gleiches gilt für das Balancegefühl und die Koordination der Arm- und Beinmotorik. Zu 90 Prozent findet der Sport im Freien statt. Und der Genuss, der beim Gleiten durchs Ländle aufkommt, ist das Allergesündeste.

Den Anhängern sportlicher Großveranstaltungn sei noch gesagt: Es bestehen berechtigte Hoffnungen, dass Speedskating olympisch wird! Bei den Olympischen Sommerspielen 2008 wird die Sportart als Demonstrationswettbewerb präsentiert und kann daraufhin theoretisch für die Olympischen Spiele 2012 zugelassen werden.

 

 

Michael Seitz, 04/2003

© Speedteam Freiburg, letzte Aktualisierung: 01.04.2003